Active Drag Reduction (ADR)
Der Gesamtwiderstand der Verkehrssysteme Flugzeug, Schiff und Zug wird maßgeblich durch den Reibungswiderstand bestimmt. Der bisherige Ansatz zur Reduktion des Reibungswiderstands basiert infolge der geringeren Wandschubspannungen der laminaren im Vergleich zur turbulenten Grenzschicht auf der Stabilisierung der laminaren Grenzschicht, an der seit den 60er Jahren gearbeitet wird. Die untersuchten aktiven und passiven Maßnahmen haben jedoch eine erhebliche Gewichts- und Komplexitätszunahme zur Folge, die den tatsächlichen Nutzen einer hybriden Strömungskontrolle einschränkt. Im Gegensatz zur Laminarhaltung mit energieaufwändiger Absaugung kann die turbulente Grenzschicht zur Reduktion des Widerstands durch die lokale Beeinflussung der wandnächsten kohärenten Turbulenzstrukturen mit energieminimalen Störungen verändert werden. In der beantragten Forschergruppe soll die energieeffiziente Beeinflussung der wandnahen kohärenten Strukturen bzw. die Abschwächung der Turbulenzproduktion infolge Interaktion mit dem wandnahen Strömungsfeld durch in Spannweitenrichtung laufende transversale Oberflächenwellen erreicht werden, die zu einer Stabilisierung der wandnahen Streak-Strukturen führen. Dementsprechend gehört der in dem Antrag verfolgte Forschungsansatz in den Bereich der technologieorientierten Turbulenzforschung.